Die Jobsuche und das Finden des Traumjobs kann eine anstrengende Aufgabe sein. Auch wenn es viele Stellenausschreibungen gibt, bieten vielleicht nur wenige Unternehmen Stellen an, die für dich in Frage kommen. Es gibt aber die Möglichkeit, sich von sich aus bei einem Unternehmen zu bewerben, auch wenn das Unternehmen gerade keine Stelle anbietet.
Du kannst einfach eine Initiativbewerbung schreiben und sie an den potenziellen Arbeitgeber schicken!

Was ist der Unterschied zwischen einer Bewerbung und einer Initiativbewerbung?
Im Allgemeinen gibt es zwei Möglichkeiten, um den gewünschten Job zu finden: Du kannst nach geeigneten Stellenausschreibungen suchen und dich dann per E-Mail oder über das Bewerbungstool des Unternehmens auf dessen Website bewerben.
Ein anderer Ansatz: Die Initiativbewerbung. Du kannst einem Unternehmen oder mehreren Unternehmen deiner Wahl klar machen, dass sie dich brauchen. Die Bewerbungsunterlagen sind in beiden Fällen sehr ähnlich – mit einer wichtigen Ausnahme: Dem Anschreiben.
Der Hauptunterschied zwischen einer Initiativbewerbung und einer Bewerbung besteht darin, ob das Unternehmen eine offene Stelle ausgeschrieben hat oder nicht. Hat es eine freie Stelle ausgeschrieben, handelt es sich um eine klassische Bewerbung. Wenn das Unternehmen zu diesem Zeitpunkt keine offenen Stellen für neue Bewerber anbietet, handelt es sich bei dem Schreiben um eine Initiativbewerbung.
Das Ziel einer Initiativbewerbung ist es, ein Vorstellungsgespräch zu bekommen. Mit einer Initiativbewerbung hofft der Bewerber, dass das Unternehmen eine Stelle für ihn findet – auf der Grundlage seiner Fähigkeiten und des Mehrwerts, den er dem Unternehmen bieten kann.
Der Unterschied beim Anschreiben einer Initiativbewerbung
Anschreiben müssen bei beiden Bewerbungen gleichermaßen überzeugen: Sie sollten den Personalverantwortlichen des Wunschunternehmens ein möglichst umfassendes Bild deiner Kompetenz und Persönlichkeit vermitteln und dem Unternehmen überzeugende Argumente für deine Einstellung liefern. Beide umfassen maximal eine Seite und sind gleich aufgebaut, haben aber unterschiedliche Schwerpunkte:
- Im Anschreiben der klassischen Bewerbung gibt der Bewerber genau an, worauf er sich bewirbt und wo er die entsprechende Stellenausschreibung gefunden hat.
- In der Initiativbewerbung wird deutlich gemacht, dass der Bewerber eine Stelle außerhalb des regulären Auswahlverfahrens und nicht im Rahmen des normalen Bewerbungsverfahrens sucht.
- Sowohl im herkömmlichen Anschreiben als auch in der Initiativbewerbung erklärt man im ersten Absatz kurz, wer man ist, was man sucht und warum man glaubt, dass man gut zu dem Unternehmen passt.
- Im Hauptteil unterscheiden sich die beiden Arten der Bewerbung am meisten: Im Anschreiben der klassischen Bewerbung zählt man seine beruflichen Qualitäten mit Bezug auf die Stellenausschreibung auf und untermauert sie mit konkreten Beispielen – ergänzt durch zwei bis drei Sätze zur eigenen Motivation.
- Im Anschreiben einer Initiativbewerbung spielt deine Motivation die Hauptrolle und nimmt den größten Teil des Platzes ein. Warum willst du für das Unternehmen arbeiten und welchen Beitrag kannst du leisten? Welche Fähigkeiten bringst du mit und wie profitiert dein potenzieller Arbeitgeber davon?
- Um zu punkten, solltest du dich im Vorfeld gründlich mit deinen persönlichen Stärken und den Bedingungen im Zielunternehmen auseinandersetzen (z.B. Recherchen über die Branche und die Unternehmenskultur anstellen).
- Der letzte Absatz des herkömmlichen Anschreibens kann mit dem Hinweis enden, dass du dich auf eine Einladung zu einem Vorstellungsgespräch freust.
- In der Initiativbewerbung kannst du sie bitten, für dich nach geeigneten Einsatzmöglichkeiten zu suchen.
Warum sollte ich mich initiativ auf eine Stelle bewerben?
Manchmal stellen Unternehmen ihre offenen Stellen nicht auf Karrierewebseiten ein, in der Hoffnung, dass sie Mitarbeiter innerhalb des eigenen Unternehmens einstellen können. Durch Initiativbewerbungen kannst du mit potenziellen Arbeitgebern ins Gespräch kommen, dein berufliches Netzwerk weiter ausbauen und möglicherweise eine neue Stelle oder Funktion finden, die dir vorher nicht bekannt war.
Eine Initiativbewerbung kann somit bei der Suche nach einer neuen Stelle hilfreich sein.
Wie man eine Initiativbewerbung vorbereitet
Im Folgenden sind Schritte aufgelistet, die dir bei der Vorbereitung einer Initiativbewerbung helfen können:
1. Suche nach Unternehmen
Bevor du deine Initiativbewerbung schreibst, solltest du dich über die verschiedenen Unternehmen informieren, an denen du interessiert bist, um herauszufinden, welche Stellen sie anbieten und welche Tätigkeiten sie hauptsächlich ausüben. Mit Hilfe von Unternehmenswebseiten, Karriereseiten und Social-Media-Accounts kannst du herausfinden, welche Aufgaben die einzelnen Unternehmen haben. Es kann dir auch helfen, die Unternehmenskultur zu verstehen und herauszufinden, ob du gut in das Team oder die Organisation passen würdest.
Auf den Karrierewebseiten vieler Unternehmen befindet sich neben den offenen Stellen oft ein Hinweis darauf, ob das Unternehmen derzeit Initiativbewerbungen annimmt. Möglicherweise steht dort auch, ob das Unternehmen Initiativbewerbungen für bestimmte Abteilungen annimmt. Anhand dieser Informationen kannst du herausfinden, bei welchen Unternehmen die Wahrscheinlichkeit größer ist, dass sie auf deine Bewerbungen reagieren, und bei welchen Unternehmen du dich zuerst bewerben solltest.
2. Auf kleinere Unternehmen abzielen
Das Verschicken von Initiativbewerbungen an kleinere oder mittlere Unternehmen kann deine Chancen erhöhen, eine Antwort zu erhalten und eine neue Stelle zu finden. Größere Unternehmen und Konzerne verfügen in der Regel über ein großes Personalteam, das ihnen bei der Suche nach Bewerbern für ihre offenen Stellen behilflich ist. Kleinere Unternehmen hingegen haben oft nur einen oder zwei Personalverantwortliche, die dabei helfen, potenzielle Kandidaten zu finden. Aus diesem Grund kann das Versenden von Initiativbewerbungen an kleine oder mittlere Unternehmen dazu beitragen, Zeit, Geld und Ressourcen zu sparen, um die richtigen Personen für ihre offenen Stellen zu finden.
3. Netzwerke mit Verantwortlichen des Unternehmens
Es kann auch hilfreich sein, die Mitarbeiter eines Unternehmens per Telefon, E-Mail oder über soziale Medien anzusprechen, um sich mit ihnen zu vernetzen und mehr über die Unternehmenskultur und ihre Rolle im Unternehmen zu erfahren. Beim Versuch, eine berufliche Verbindung herzustellen, kann es hilfreich sein, sich mit einem höflichen Anruf oder einer Nachricht zu melden, in der die Absicht der Beziehung sofort deutlich wird. Auf diese Weise erhält die Fachkraft alle notwendigen Informationen, um zu wissen, wie sie am besten reagieren kann.
4. Schreibe deine Initiativbewerbung
In einer Initiativbewerbung kannst du deutlich machen, warum du dich bei dem Unternehmen meldest, welche Fähigkeiten du mitbringst und wie du zum Erfolg des Unternehmens beitragen kannst. Es ist auch wichtig, das Schreiben mit einer Aufforderung zum Handeln zu schließen, z.B. mit dem Wunsch nach einem Vorstellungsgespräch oder nach einem weiteren Gespräch mit einem Verantwortlichen des Unternehmens. Wenn deine Kompetenzen auf mehrere Stellen anwendbar sind, kann es auch hilfreich sein, dein Interesse breiter zu fassen, anstatt dich auf eine Abteilung zu beschränken, in der vielleicht keine weiteren Mitarbeiter benötigt werden.
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Fazit
Viele Unternehmen (auch kleinere und mittelständische) sind mit dem Konzept der Initiativbewerbung vertraut und freuen sich, wenn sie eine Bewerbung aus eigenem Antrieb erhalten. Oft begrüßen die Unternehmen sogar dieses Konzept. Warum? Es zeigt ihnen, dass sie bei den Bewerbern beliebt sind, auch wenn sie keine Stellen nach außen hin ausschreiben.
Auch für viele Bewerber, die sich nicht auf direkte Stellenausschreibungen, sondern initiativ bewerben, ist Geld nicht der Hauptgrund, warum sie ihre Bewerbung an bestimmte Arbeitgeber richten. Diese Art von Bewerbern erstellt eine Bewerbung und nimmt Kontakt auf, weil sie sich wirklich für die Arbeit des Unternehmens interessieren.
Übrigens solltest du als Bewerber, der eine Reihe von Initiativbewerbungen verschickt hat, nicht davor scheuen, um ein Vorstellungsgespräch zu bitten und dich per E-Mail oder Telefon mit dem Arbeitgeber in Verbindung zu setzen. Wenn du dich persönlich nach dem Stand deiner Bewerbung erkundigst, könnte das für die Arbeitgeber ein zusätzlicher Anreiz sein, sich deine Initiativbewerbung (noch einmal) anzusehen!
Hier geht zu weiteren Bewerbungstipps.
Häufig gestellte Fragen (FAQs)
Was kann ich tun, wenn in einem Unternehmen keine offenen Stellen vorhanden sind?
Wenn du gerne für ein bestimmtes Unternehmen arbeiten möchtest und es derzeit keine offenen oder passende Stellen hat, kannst du eine Initiativbewerbung schreiben.
Was versteht man unter einer Initiativbewerbung
Initiativbewerbungen dienen dazu, sich über potenzielle freie Stellen zu informieren und die Aufmerksamkeit der Personalverantwortlichen zu gewinnen.
Wie schreibe ich eine Initiativbewerbung?
1. Wecke das Interesse des Lesers in der Einleitung.
2. Erkläre warum du gerne in diesem Unternehmen arbeiten möchtest.
3. Stelle dein Profil und deine Stärken so konkret und klar wie möglich dar.
4. Gehe im Detail auf deine Soft Skills ein.
5. Verdeutliche deine weiteren Qualifikationen.
6. Finde einen aussagekräftigen Schlusssatz, mit dem man sich an dich erinnert.